Vegeas Alternative zu Tierleder

Wussten Sie, dass jedes Jahr über 1,4 Milliarden Kühe, Ziegen und Schafe für Fleisch und Tierleder geschlachtet werden? Während die meisten als „vegan“ vermarkteten Tierlederalternativen vollständig aus synthetischen Materialien wie Polyvinylchlorid (PVC) und neuerdings auch Polyurethan (PU) hergestellt werden, die beide aus fossilen Brennstoffen gewonnen werden.

Das Problem mit PVC.

PVC ist sowohl in seinem petrochemischen Ursprung als auch in seiner Herstellung ein problematischer Werkstoff, da es Dioxine (giftige chemische Verbindungen) in die Umwelt abgibt. Leder auf PVC-Basis enthält außerdem Phthalat-Weichmacher, die hormonell wirken und sowohl für Menschen als auch für Ökosysteme gefährlich sind.

Unsere Sicht auf PU.

Polyurethan ist für den Menschen sicherer als PVC, obwohl es immer noch auf petrochemische Rohmaterialien angewiesen ist. Um PU verarbeitbar zu machen, muss es mit Lösungsmitteln flüssig gemacht werden.

Traditionell enthalten PU-Lösungsmittel einen hohen Anteil an flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs), die sowohl für Mensch als auch für die Umwelt schädlich sind. Jüngste Fortschritte in der Chemie haben jedoch ein weniger toxisches Verfahren entwickelt, das als wasserbasiertes Polyurethan oder Polyurethandispersion (PUD) bekannt ist und das wir bei Bedarf einsetzen. Bei diesem wasserbasierten Prozess sind neben Wasser auch Modifikatoren und andere Wirkstoffe erforderlich, was bedeutet, dass PUD ein weniger toxischer und schädlicher Prozess ist. Wir sind uns jedoch bewusst, dass PUD immer noch auf Petrochemikalien basiert und am Ende seiner Lebensdauer nicht biologisch abgebaut wird.

Die meisten der derzeit verfügbaren pflanzlichen Alternativen sind eine Kombination verschiedener Materialien, die durch die Kombination von Biomasseabfällen mit Polyurethandispersion (PUD) hergestellt werden, um ihre physikalischen Eigenschaften zu verbessern. Der Zusatz von PUD trägt zwar dazu bei, ein haltbareres Endprodukt zu schaffen, verhindert jedoch, dass das Material biologisch abbaubar ist, was die Wiederverwertung erheblich erschwert.

Unser Ziel ist es, ausschließlich petrochemiefreie Alternativen zu tierischem Leder zu verwenden und weiterzuentwickeln.

Was ist Vegea?

Vegeas Traubenabfallmaterial entstand aus dem Wunsch heraus, Abfälle aus der italienischen Weinindustrie wiederzuverwenden.

Die festen Reste der Trauben nach dem Pressen (einschließlich Schalen, Fruchtfleisch, Kerne und Stiele) werden mit Pflanzenöl und wasserbasiertem Polyurethan (PUD) kombiniert. Dieses biobasierte Material wird dann auf Baumwolle aufgetragen, wodurch ein langlebiges Material entsteht, das zu mehr als 70 % aus nachwachsenden und recycelten Rohstoffen besteht.

Das Material von Vegea nutzt Abfallstoffe und verwendet sie wieder, wodurch der Nutzen der Trauben erhöht und der Weinherstellungsprozess zirkulärer gestaltet wird. Das Grundmaterial ist Baumwolle und es wird die umweltfreundlichste Form von Polyurethan auf dem Markt verwendet.

Leider ist dieses Material noch nicht biologisch abbaubar und schwer zu recyceln. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, es nur in Produkten zu verwenden, die waschbeständig und langlebig sind. Wir geben unser Bestes, um einen achtsamen Designansatz zu verfolgen und jedes Material angemessen auf ein Produkt abzustimmen, das im Hinblick auf Nachhaltigkeit, Funktionalität und Zweck am sinnvollsten ist.